Freiwilligeneinsatz von Jana aus Österreich in Portugal

Jana war für sieben Monate auf Madeira als Freiwillige im Einsatz. Sie führte Besucher*innen durch die Stadt, versuchte bestmöglich auf sie einzugehen und knüpfte dadurch viele neue internationale Beziehungen.

Ort: Madeira, Portugal
Einsatzstelle: Associação Académica da Universidade da Madeira (AAUMa)
Entsendeorganisation: Aha Vorarlberg

Mein Satz zum Einsatz:

Unvergessliche Momente und wunderschöne Erinnerungen, internationale Freundschaften und viel Erfahrung fürs Leben, große Ziele und neu entdeckte Leidenschaften füllten mein Rückreisegepäck

Meine Aufgaben im Einsatz:

Die meisten von uns Freiwilligen waren als Touristenguides beschäftigt. Konkret hieß das, dass ich zweistündige Touren in der Hauptstadt Funchal auf Deutsch und Englisch gab, die von (meist eher älteren) Touristen gebucht wurden. Es waren keine 0815-Führungen, sondern sogenannte „Walk-and-talk“-Touren in kleinen Gruppen, wobei wir so gut wie möglich auf die BesucherInnen eingehen konnten. Das Geld, das wir dabei einnahmen, unterstützt bedürftige Studenten der Universität Madeiras.
Und wie war das anfangs so, Dinge über eine Stadt zu erzählen, die ich selbst kaum kannte?
Gewöhnungsbedürftig und irgendwie komisch, ja – jedoch hatten wir ein Skript zum Lernen und begleiteten einige Touren der anderen Freiwilligen, welche uns mit Tipps, Smalltalk-Themen und lustigen Geschichten aushalfen. Wir boten den Touristen nicht nur Informationen zur Geschichte und den Gebäuden, wir erzählten ihnen auch von der portugiesisch-madeirischen Kultur, empfahlen kulinarische Spezialitäten und versuchten, ihnen jegliche Fragen zu beantworten.
Wir Freiwillige arbeiteten entweder in Vormittags- oder Nachmittagsschichten zusammen und hatten es oft sehr lustig, verbrachten langweilige Stunden mit Quatschen und Wochenend-Planungen und den obligatorischen Kaffeepausen (arbeiten geht in Portugal nicht ohne).
Mit der Zeit lernte ich mit den verschiedenen Arten von Touristen umzugehen und hatte meistens sehr viel Spaß bei meinen Führungen, vor allem wenn „meine Touris“ dann so nett waren und mich auf einen Poncha oder einen Kaffee einluden.
Ich lernte sehr viel über die unterschiedlichen Kulturen, übers Präsentieren, flexibel zu sein und es war immer wieder eine Freude zu sehen, wenn die Touristen von ihren individuellen Touren begeistert waren – sie es manchmal sogar ein „Highlight ihres Urlaubes“ nannten.

Eine besondere Erfahrung war…

es, zu merken, wie mir so viele verschiedene Menschen aus unterschiedlichen Ländern ans Herz gewachsen sind. Wir unternahmen viel zusammen, feierten Geburtstage und Nächte bis zum Sonnenaufgang, beschwerten uns über die Arbeit und übers Wetter, mussten Putzpläne für unsere Zimmer ausarbeiten und motzten, wenn sie nicht eingehalten wurden. Wir kochten zusammen italienisches Risotto und österreichischen Apfelstrudel, wir lernten die Schimpfwörter verschiedenster Sprachen, weinten und lachten gemeinsam, planten internationale Dinner und ein Urlaub auf den Azoren.
Die meisten unserer Wochenenden verbrachten wir mit Wandern, Campingtrips und Levadas (Madeiras Wege entlang von Wasserkanälen). Es gab immer wieder neue Routen zu entdecken, Berge zu erklimmen und unglaubliche Ausblicke zu genießen. Wenn man über die grünen Täler bis aufs tiefblaue Meer hinausblickt und dabei ein Pastel de Nata genießt, dann hat man jegliche Anstrengung und auch die mühsame Busfahrt (durchschnittlich mind. 2 Stunden) vergessen.

Mein Tipp für zukünftige Freiwillige:

Seid offen und neugierig, geht auf andere Leute zu, sagt öfters „Ja“ als „Nein“ und interessiert euch für die anderen – ihr werdet dadurch so viel erleben und so viel zurückbekommen.